Ich hatte ja schonmal erzählt, dass Schwangerschaftstests für mich wie Schokolade sind. Wenn sie im Haus sind, kann ich ihnen einfach nicht widerstehen.
Nun gehen Schwangerschaftstests selber zwar nicht so auf die Hüften wie Schokolade, dafür sind sie aber wesentlich teuerer. Ein sehr guter Grund, sich diese Sucht abzugewöhnen. Leichter gesagt als getan. Ich muss jede Woche in den dm, allein schon wegen der WIndeln für den Sohn. Wenn ich an den Schwangerschaftstests vorbei komme, nehme ich halt einen mit. Muss ihn ja nicht wieder vor Fälligkeit benutzen.
In meiner Vorstellung ist es ein Moment größten partnerschaftlichen Glücks, wenn man gemeinsam auf das Ergebnis eines Schwangerschaftstests wartet. Händchen haltend sieht sich das Paar voller Vorfreude drei Minuten lang verliebt in die Augen, läuft dann gemeinsam zurück ins Bad, erblickt zwei Striche auf dem Test und fällt sich mit Tränen in den Augen in die Arme.
Die Realität sah bei mir damals ganz anders aus. Als ich mit dem Sohn schwanger war, habe ich den Test auf dem Rückweg von der Arbeit gekauft. Es war der Tag der Fälligkeit. Ich habe gekocht und dachte mir dann, ach komm, mach doch eben den Test, dann weißt Du es. Und dann stand da "schwanger". Ich war...mh...erstaunt. Und habe weiter gekocht. Etwas später kam mein Mann nach Hause. Er stand noch in der Tür, hatte seine Jacke noch an, die Tasche in der Hand, als ich ihm entgegenschleuderte: "Ich bin schwanger!" Er antwortete: "Bist Du?" Und ich: "Ja. Und ich habe gekocht!" "Was denn?" "Chili con Carne" "Cool!" Etwa 30 Minuten später saßen wir mit einem Napf Chili vorm Fernseher. Erstmal das Essen verdauen, dann die Schwangerschaft.
Ich nehme mir daher jetzt immer vor, den nächsten Test mit meinem Mann gemeinsam zu machen. Klappt aber nie. Bin viel zu ungeduldig.
Neulich habe ich es wieder getan. Ich konnte nicht anders. Ich war fällig und der Test lag im Badezimmerschrank. Da ich es trotz mittlerweile beachtlicher Übung immer so schwierig finde, auf den Streifen zu pinkeln, habe ich mir einen Becher genommen und dort hinein gepinkelt. Sofort war der Sohn zur Stelle und fragte ganz interessiert: "Machsu, Mama?" Ich erklärte ihm: "Ich schaue mal nach, ob Du vielleicht einen Bruder oder eine Schwester bekommst." Erstaunlicherweise rief er: "Wäster haben!"
Schade, dass ich wieder nicht auf meinen Mann gewartet habe. Denn dieses Mal war der Test positiv!
Eure glückliche Mia
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